Vorwort
Vorbereitung
Eine Donau Tour, von der Quelle bis zur Mündung, mit Motorrad schwebte mir schon lange vor und stand seid über 20 Jahren auf meiner Liste der Dinge, die man noch im Leben machen muss. Alte Karten hatte ich auch noch, denn Kotzi und ich wollten etwa vor genau so langer Zeit eine Tour durch die Karpaten und dann zurück über Ukraine und Polen unternehmen. Es kam aber nie dazu. Nun hatte ich ab der zweiten Woche im Juli 2012 drei Wochen Urlaub und entschloss mich spontan diese Tour durchzuführen. Es sei zu sagen, dass ich früher zwar lange Motorradtouren unternahm, aber die letzten Jahre kaum noch fuhr. Eine weitere Herausforderung war natürlich das Alleinreisen und die Unwissenheit über die einzelnen Länder, durch die ich fahren würde. Ich war praktisch vor meinem Start kaum vorbereitet, wusste noch nicht mal genau, durch welche Länder die Donau fließt, noch, was mich dort erwartet.
Der ursprüngliche Losfahrtermin Samstag, 7.07.2012, kam schnell nicht mehr in Frage, da ich mit dem Packen nicht fertig wurde und durch eine kleine Web-Recherche auch merkte, dass ich eine Grüne Versicherungskarte brauchte. Die musste ich mir Montag erst mal in Frankfurt bei meinem Versicherer besorgen und besuchte auch noch in Hanau den ADAC, dessen Informationen und speziell die Südosteuropakarte sich noch als sehr hilfreich in Bezug auf Informationen erweisen sollte. In der Bank besorgte ich mir je 20 5€- und 10€-Scheine. Auch besorgte ich mir am Samstag noch ein Navi (Garmin zũmo 660) und hatte den darauf folgenden Tag alle Mühe, dort das aktuelle Kartenmaterial aufzuspielen. Vorab, ohne Navi und detaillierte Straßenkarten wäre diese Reise definitiv stressig geworden. Und natürlich musste das Ganze noch am Motorrad installiert werden plus Zigarettenanzünder zum Aufladen/Stromversorgung von Navi und Handy. Auch ein Sitzkissen montierte ich mir noch, was meinem Po helfen sollte (und es wohl auch tat).
Motorrad
Ich besitze eine Varadera (Honda 1000), die in den letzten 5 Jahren nur 5.700 km bewegt wurde. Die nächsten 14 Tage sollten es nochmals genau so viel werden.
Links und rechts in die Seitenkoffer kamen meine Klamotten und all das, was ich täglich brauchte. So musste ich oft nur diese Koffer abschnallen und mit aufs Zimmer nehmen. Hinten im Top-Koffer waren weitere Dinge, die ich u.U. nutzen musste (Werkzeug, Klopapier, Regenklamotten, zweites Geld- und Kreditkartendepot, usw.). Hinten auf dem Sattel hatte ich Zelt, Schlafsack, Plastikplane und einen zweiten Helm deponiert. Es sollte sich zeigen, dass ich auf die Hälfte der Klamotten hätte verzichten können, genauso wie auf die komplette Rücksitzlage (Zelt, Schlafsack, zweiter Helm, etc.). Im Tankrucksack waren die Dinge, auf die ich auch während der Fahrt schnell zugreifen wollte (Karten- und Informationsmaterial, Handy, Kamera, Getränk, …). Nicht verzichten hätte ich wollen auf meinen kleinen seidenen Schlafsack, der handgroß verpackt sich gut mitnehmen lässt; in dem lag ich oft, meist nackt wegen der Hitze, speziell wenn ich mal in einem Drecksloch übernachten musste.
Seit langem weiß ich, dass ich nicht sehr glücklich mit der Varadera bin; sie ist einfach zu schwer. Mit meiner Transalp konnte ich viel mehr Faxen machen und hatte diese Maschine auch viel besser unter Kontrolle. Auch die Bereifung ist für Schotter und Sandwege nicht ideal. Aber die Schlaglöscher sind mit dieser Maschine kein Problem; da fliegt man drüber.
Pannen
Gleich am ersten Tag verlor ich die Sohle meines Motorradstiefels und musste einen Schuster aufsuchen. Ich verlor durch Unachtsamkeit einen Spanngummi. Meine Handschuhe hätte ich mehrmals beinahe verloren. Mein Motorrad fiel einmal um (und mehrmals beinahe) und hat nun ein paar Schrammen mehr.
Kommunikation
Internetzugang ist wichtig, um sich unterwegs schlau zu machen. Mein Smartphone Samsung Galaxy Nexus ist durch den großen Bildschirm ideal, um unterwegs Informationen abzurufen, aber auch um mittels Facebook mit der Heimatwelt in Verbindung zu bleiben. So konnte ich immer auf www.facebook.de/glehnhoff meinen Tagesbericht hinterlassen und hatte auch eine Schar von Mitlesern, mit denen ich auch unterwegs eifrig kommunizierte. Möglich machte das u.a. ein Deutsche Telekom Ländertarif (100MB für 14,95€; galt nicht in Serbien!).
Urlaub, oder was?
Nein, so etwas ist definitiv kein Urlaub; es ist eine Herausforderung, der man sich stellt, oder eben nicht. So eine Tour ist sehr anstrengend; der Po und andere Körperteile schmerzen. Man muss auch mit der Situation umgehen können, dass irgendwo irgend etwas passieren könnte (z.B. eine Panne) und man sich dann – wenn man alleine reist, wie ich – irgendwie durchkämpfen muss. Ich z.B. habe vorab entschieden, dass, wenn ich eine extreme Panne haben sollte, auch auf eine „Rückführung“ meines Mopeds verzichtet hätte.
Wetter
So eine Tour wird zur Tortur, wenn das Wetter nicht stimmt. Ich hatte bis auf einen Tag nur Sonnenschein, und zwar extrem. Der einzige Regentag (ich fuhr von Österreich, durch die Slowakei, bis nach Ungarn) war miserabel und ich trug den Gedanken, die Tour abzubrechen und einfach an die Riviera zu fahren (nach Kroatien, z.B.). An so einem Tag geht es einem physisch wie auch psychisch sehr schlecht. Aber auch die Sonne hatte es in sich; bei 39 Grad Celsius im Schatten hat man vielleicht 60 Grad Celsius in der Sonne, und die knallt auf den schwarzen Helm, aufs Hirn und auf die Lederklamotten. Das wird verdammt heiß, man schwitzt wie Schwein, und immer genügend Wasser dabei zu haben ist extrem wichtig.
Durch die Karpaten bei Regen und Kälte zu fahren (ich meine natürlich nicht auf den Hauptverkehrsstraßen) gleicht einem Himmelfahrtskommando. Leider kann man sich das Wetter nicht vorbestellen.
Klamotten
Viele meiner Freunde wissen, ich bin kein Lederklamottenfahrer, sondern fahre gerne „leicht“. Jedoch, ich werde älter und mein Hirn tickt anders. Bis auf einem Tag bin ich immer in den Lederklamotten gefahren. An genau diesem Tag fiel mir mein Motorrad um. Mit meinen Turnschühchen konnte ich es durch eine blöde Bewegung und voll bepackt nicht mehr halten. Es fiel um und ich holte mir ein leicht blutiges Knie. Serbische Müllarbeiter halfen mir sofort, es wieder aufzurichten; alleine hätte ich das nicht geschafft. Nichts war kaputt, doch ich habe nun weitere Kratzer am Moped.
Ich hatte anstatt meiner klassischen Motorrad-Handschuhe meine Segel-Handschuhe an; das ist ein Geheimtipp, funktioniert prächtig, da sie viel elastischer sind, luftdurchlässiger (natürlich nicht wasserdicht) und freie offene Fingerspitzen besitzen. Damit ist auch die Fummelei mit dem Navi während der Fahrt (ja, ja, man sollte das wirklich nicht auf diesen Straßen tun) nulli problemi, wie ich in Rumänien sagen würde. Ach ja, mein Moped hat Griffheizung, die ich an dem einzigen kalten Regentag auch nutzte.
Ein paar „anständige“ Klamotten sind auch wichtig, denn hier und da bietet es sich an, ein wenig besser gekleidet zu sein. Allein der Verbrauch an T-Shirts, Unterhosen und Strümpfen war wegen der Schwitzerei groß. Einmal habe ich diese Klamotten auch gewaschen. Dennoch hätte ich auf die Hälfte der mitgeschleppten Klamotten verzichten können.
Die Straßen
Einige Straßen sind wahrlich eine Herausforderung, aber das wollen wir Motorrad-Abenteuer-Fahrer ja. Dennoch, es kann gefährlich werden. Speziell die Tiere und hier speziell die in Rumänien sind eine Herausforderung. Sie sind einfach überall, tauchen plötzlich an oder auf der Straße auf und man weiß nicht, was sie tun werden. Mit einem kleinen Hund zu kollidieren geht vielleicht noch gut; größere, Schafe, Ziegen oder Kühe, Esel und Pferde werden solch eine Reise abrupt beenden. Hundekadaver liegen in Rumänien überall auf der Straße. Einmal wurde ein kleinerer Hund von dem Wagen vor mir tot gefahren und glücklicherweise nicht von mir. Er lief einfach plötzlich ganz schnell auf die Straße.
Die Straßen, selbst in den rumänischen Karpaten, werden zügig gut ausgebaut. Dennoch gibt es viele Lochpisten. So lange das Loch nicht zu groß ist und man eine Maschine wie die meinige fährt, fährt man einfach drüber, eine gewisse Geschwindigkeit vorausgesetzt; man muss halt aufpassen, dass man keinen Platten bekommt (die „Vulkanisierer“ in Rumänien sollen aber wahre Meister im Flicken sein).
Geld
Man kann an vielen Orten in Euro zahlen. Aber in kleineren Orten sollte man unbedingt die Landeswährung dabei haben. Wo möglich, zahlte ich mit Kreditkarte. 1.000€ nahm ich in teilweise kleinen Scheinen mit. Teilweise hob ich Landeswährung an Geldautomaten ab (nicht alle wollten meine Karte), teilweise wechselte ich in Unterkünften.
Vorab-Informationen und meine Unwissenheit
Kurz vor der Fahrt und auch während der Reise musste ich mich wenigstens ein wenig informieren. Gute Seiten über ähnliche Touren im Internet fand ich nicht wirklich; das, was ich fand, waren oft Schreckensmeldungen von anderen Motorradfahrern, Fahrern, die ihre Maschinen in Hotels hinein fahren, weil sie meinen, in Rumänien würde alles sofort geklaut werden, Berichte von Fahrern, die ganz negativ über Rumänien berichten. Das machte mir keinen Mut, doch glücklicherweise stieß ich auch auf die Seite von Karpatenwilli; die machte mir Mut. Über den anderen Schrott mit teilweise sehr negativen Kommentaren über Land und Leute kann ich nur den Kopf schütteln. Ich frage mich, warum Leute solche Touren machen, wenn sie so schlechte Meinungen und Kommentare über Land und Leute haben. Da war zu lesen „die Hauptwährung sei Ziegen und Schafe“ oder „unsere Motorräder wurden sofort photographiert, um sie womöglich schon anzubieten“ oder es wurde sich bitterbös beschwert, weil eine kleine Tankstelle irgendwo in der Pampa keine Euro oder Kreditkarten akzeptierte (kleine Tankstellen bestehen aus einem winzigen Häuschen und nur einer Zapfstelle).
Alles so ein Quatsch. Ich habe die besten Erfahrungen gemacht. Das Land Rumänien ist mehr als eine Reise wert, die Menschen hilfsbereit und freundlich. Es sei allerdings zu bemerken, dass es natürlich ein Gefälle gibt zwischen den armen, schönen und freundlichen Gegenden und den reichen und viel befahrenen (was ich damit sagen will: reich war es dort, wo auch viel Verkehr war. An der Donau entlang war in Rumänien kaum Verkehr und eher „Armut“, wenn man das überhaupt so bezeichnen kann).
Ich las von Donau-Touren im Internet, die gar keine waren, weil man weit ab von der Donau auf Hauptstraßen fuhr und diese natürlich ganz schrecklich sind (siehe meinen Extra-Bericht auf meinem Rückweg über den Bukarest-Ring). Solche Reiseberichte sind einfach Müll. Ich bin immer so nah wie möglich an der Donau gefahren. Das ist etwas ganz anderes. Deswegen dauerte es auch 11 Tage, bis ich die Mündung erreichte.
Ich las von Rumänien/Karpaten-Touren, wo Motorradfahrer sich negativ auslassen, weil sie 30€ nur für Brot bezahlt hätten und immer und überall von den Rumänen ausgenommen worden seien. Liebe Leser, wer ist denn so doof, 30€ für Brot zu zahlen? Ich hatte immer gutes frisches Essen für beschämend wenig Geld (z.B. 5€-Menü inkl. Bier).
Ich muss auch zugeben, dass ich von den Ländern, die ich noch nicht kannte (Slowakei, Ungarn, Serbien, Rumänien) eine vollkommen falsche voreingenommene Meinung hatte. Diese Länder sind ganz und gar nicht „unterentwickelt“ oder gefährlich. Es ist eigentlich wie in Italien. Speziell von Rumänien hatte ich eine sehr schlechte Vormeinung; ich dachte, dort wären alle so wie die Roma und Sinti, die man oft bei uns in unseren Straßen sieht und die oft keinen guten Eindruck hinterlassen (NEIN, ich bin kein Rassist! Und ich weiß auch, dass nicht alle so sind!). Ist aber gar nicht so; es ist wie in Italien.
Unterkunft, Essen, Tanken
Unterkunft, Essen/Trinken und Tanken sind die wichtigsten Dinge unterwegs. Ich fand immer eine Unterkunft, meistens sofort. Es war aber auch noch nicht die Hauptreisezeit und in Rumänien z.B. hatten die Ferien gerade erst begonnen. Ich fand Top-Unterkünfte für 20€ pro Nacht und Dreckslöscher (ich mag gar nicht beschreiben, was für Dreckslöscher), für 35€. Ich gönnte mir auch mal ein schönes Hotel für 55€. Ich suchte eigentlich nur Unterkünfte mit Restaurant, um die Essenssuche nicht zu verkomplizieren.
Essen war immer gut, immer frisch (speziell die Salate werden frisch zubereitet) und oft beschämend günstig (5€ für ein Menü mit Bier). Was für ein Unterschied, als ich auf der Rückreise in Österreich eine in Fett triefende Zumutung serviert bekommen habe und einen Salat, den man wohl samt Konservierungsstoffe gerade einem tiefgefrorenen Eimer entnahm. Bier trank ich das einheimische; aber mit Bier, das nicht irgendwie nach bayrisch schmeckt, habe ich so meine Probleme; es schmeckt mir einfach nicht.
Wenn ich nicht in einem Restaurant essen war, was ich aber meistens tat, deckte ich mich in kleinen Läden ein. Ich hatte für den Fall der Fälle auch immer eine kleine Essensration dabei. Und Trinken ist natürlich in der Hitze ganz wichtig. Oft hatte ich an irgend einer Tankstelle erst mal einen Liter Saft abgepumpt und natürlich immer zu trinken (Wasser) dabei gehabt. Natürlich tankte ich auch an Quellen und Brunnen auf, speziell in den Karpaten auf meinem Rückweg.
Ich weiß nicht, wie es euch ergeht, aber wenn eure Zunge nicht total von Gefrierpizza und McDoof versaut ist, wird euch der Geschmacksunterschied der meistens frisch zubereiteten Speisen auffallen, wenn ihr mal diese Ländern südöstlich von Österreich und Ungarn und abseits der Touristenpfade bereist (das gilt für andere ähnliche Länder natürlich auch). Zurück in Österreich und Deutschland konnte ich das Essen nicht genießen, empfand es ekelhaft. Selbst wenn man bei uns Bio-Ware kauft, was ja einige von uns, ich z.B., tun, ist diese kein Vergleich zu den wirklich frischen Waren, die ich genießen durfte. Kommt man dann zurück in die „westliche“ Welt, hat man Anfangs gar keinen Hunger auf den geschmacklosen Industriefraß, den wir hier nur noch zu uns nehmen. Leider hält das nicht lange an …
Booking.com auf meinen Smartphone half mir, Unterkünfte zu finden, wie auch mein Navi. Das Navi ist auch ganz wichtig, um die nächste Tankstelle zu finden, wenn man sich ab der großen Straßen bewegt.
Alleine reisen und kommunizieren
Alleine reisen ist eine besondere Herausforderung, die seinen besonderen Reiz hat. Um nicht zu vereinsamen, muss man sehr kommunikativ sein. Man muss auf die Leute zugehen; und die freut’s. Ich habe viele Leute angesprochen und bekam immer freundliche Reaktionen mit meinem Lächeln auf meinem Gesicht (böse schauen sollte man nicht, auch wenn man vom Fahren oder Wetter fertig ist). Oft unterhielten wir uns zweisprachig (sie auf rumänisch, ich auf deutsch), aber auch Deutsch und Englisch ist möglich. In Rumänien kramte ich oft meine kleinen Spanisch- und Italienisch-Kenntnisse heraus und hängte einfach ein i ans Ende des Wortes, anstatt a oder o. Funktionierte prächtig. Auch Google Translater half hier und da, besonders wenn mal keine übersetzte Speisekarte vorhanden war. Bis Ungarn und Serbien kommt man auch mit Deutsch gut durch.
Alleine reisen bedeutet automatisch, dass man sich mehr in Land und Leute integriert. Reist man zu zweit, unterhält man sich untereinander und geht nicht auf die Leute zu. Reist man alleine, setzt man sich auch schon mal an einen Tisch zu Einheimischen und redet halt irgendwie. Das ist eine komplett andere Reise- und Erfahrungsart.
Alleine reisen bedeutet aber auch, dass man in einer Extremsituation, wie einer Panne, alleine zurecht kommen muss.
Ich war und fühlte mich nie alleine und nie einsam; mittels Facebook online zu sein unterstützt natürlich auch noch.
Sicherheit
Ich habe mich ja schon weiter oben über die unsinnigen Reiseberichte ausgelassen, die ich im Internet fand. Ich fühlte mich nie unsicher und schon gar nicht „versteckte“ ich mein Motorrad in einem Hotel; welch ein Unsinn, den man dort im Internet liest. Nichtsdestotrotz hatte ich mein CS-Gas dabei; aber das habe ich auch oft in Deutschland einstecken …
Ja, wo denn nun?
Ich wohne in Wächtersbach zwischen Frankfurt und Fulda und bin auf der Autobahn nach Donaueschingen gefahren, der Quelle der Donau. Ab dann sah ich keine Autobahn mehr bis zum Delta. Die letzten 60 km musste ich mit dem Boot zurück legen.
Es ging von Deutschland durch Österreich, Slowakei, Ungarn, Kroatien, Serbien und Rumänien, immer ganz nah an der Donau entlang. Die Donau ist selbst ungefähr 2.857 km lang, ich brauchte bis zum Delta ca. 3.400 km, denn oft „verlor“ ich die Donau und musste wieder hin (und ca. 480 km waren es von mir zu Hause bis zur Quelle). Die ganze Hin-Tour dauerte 11 Tage.
Zurück fuhr ich Schnellstraßen und Autobahn, soweit vorhanden, mit einem Abstecher durch die Karpaten. Es ging von Rumänien durch Ungarn und Österreich zurück nach Deutschland in drei Tagen (ca. 2.200km).
Welch ein Unterschied, ob man die Hauptverkehrswege oder die kleinen Sträßchen fährt. Auf den kleinen Sträßchen ist mir so gut wie kein Motorradfahrer begegnet (aber viele Fahrradfahrer, die die Donau runter fahren). Auf der Rückreise auf den schrecklichen Schnellstraßen aber massenweise. Kein Wunder, dass einige dieser Fahrer so eine schlechte Meinung von Land und Leute haben. Es ist ganz wichtig, wirklich abseits der Schnellstraßen zu sein; dort ist kaum Verkehr, dort lernt man die wunderbaren Länder und Leute kennen.
Und, noch einmal?
Nein, so sicherlich nicht. So etwas macht man ein Mal im Leben, das reicht. An vielen Stellen sieht man die Donau nicht oder sie ist ganz hässlich. Schön ist sie eigentlich nur bis kurz vor Regensburg, hinter der Slowakei/Ungarn-Grenze, am Eisernen Tor und die letzten 700 km bis ins Delta. Dort kommt man aber wegen der Auen- und Sumpflandschaft oft nicht an sie ran.
So eine Tour macht man, um sie mal gemacht zu haben. Man testet sich selbst, testet, wie weit man noch gehen kann. Es ist eine Herausforderung, der man sich stellt und die man gewinnt, oder eben auch nicht. Urlaub ist das keiner.
Allerdings sind Teile der Tour sicherlich eine weitere Herausforderung wert. Besonders schön war es am Eisernen Tor. Und die Karpaten habe ich ja nur gestreift. Das wäre nochmals eine ganz andere zu planende Tour.
Ach ja, und das Schwarze Meer am Donaudelta war eher enttäuschend. Die Strände hatten zwar einen sehr feinen grauen Sand, doch das Wasser empfand ich alles andere als sauber. Ich bin jedenfalls, außer mit den Füßen, nicht rein ins Wasser.
Danke für den ausführlichen Reisebericht. Da ich am Wochenende dein bisschen die Donau (Kehlheim bis Linz) abgefahren bin, habe ich mir für 2014 den ganzen Strom auf meine TO-DO-Liste gesetzt. Der Bericht hat mich noch in meinem Tatendrang bestärktund ich denke, meine DL650 wird das mit mir hinbekommen.
Grüße Tanja
Tolle Infos, auch ich möchte 2014 die Donau vom Anfang bis zum Ende bereisen.
Hallo Ute,
ja, wie schon geschrieben, Fahrradfahrer habe ich an der Donau entlang viele gesehen, Motorradfahrer so gut wie keinen. Eine Fahrradtour finde ich sehr interessant, werde das aber von meiner Kondition her kaum schaffen. Mich interessieren dennoch Details, wie lange du/ihr z.B. gefahren bist/seid.
Gruß, gl
Suuupi, dein Reisebericht war seht ehrlich und spannend zu lesen. Ich selbst bin in diesem Jahr den Donauradweg von der Quelle zur Mündung gefahren. Wir hatten Kocher und Zelt dabei und waren so nicht auf Unterkumftsuche angewiesen. Ich habe ähnliche Erfahrungen gemacht und viele tolle Begegnungen gehabt. An der Freundlichkeit und hilfsbereitschaft der Menschen können wir uns manchmal was abschneiden. Das Problem mit dem Plastemüll wird bestimmt auch noch gelöst. Wenn ich in diesen Ländern gast bin, muss ich mich etwas zurücknehmen. Alles Gute und liebe Grüße Ute
Hi Gerdi,
deinen Reisebericht solltest du an ein Motorrad-Reisemagazin schicken. Sehr schön zu lesen! Dann gratulieren wir dir, dass du dein Ziel erreicht hast und freuen uns, dass du wieder gesund ins schöne Hessenland zurückgekommen bist.
Liebe Grüße, Edith und Peter
Wow, Gerdi, dann hast Du es also tatsächlich durchgezogen!!
Wir gratulieren!!
War schön, Dich mal wieder zu sehen!
Liebe Grüße,
Julia und Arne
Hi Leni,
schöner Reisebericht. Ja verkauf die Varadero und nimm wieder eine Trans-Alp.
Was sollen wir „alte Männer“ mit so dicken Dingern.
Ich fahre mit ein paar Leuten vom 17.8 bis 19.8 nach Thüringen. Wen du Lust hast,
kannste mit fahren. Habe noch einen Platz im Beiwagen frei und benötige einen aktiven Schmirmaxe.
Viele Grüße Andreas